RNAV = Radio Navigation




Die Radios in der C172p

Radios und Navigationsgeräte gibt es in den unterschiedlichsten Bauformen und Funktions-Einheiten. In modernen Flugzeugen sind die Geräte selbst meist hinter Verkleidungen installiert – und auch die Anzeigen und Bedienelement sind oft in andere Baugruppen integriert. Lass uns also die Funktion und Bedienung der Radios an den übersichtlichen Bauformen der äußerst großzügig ausgestatteten C172p studieren. Vergleiche hierzu die oben gezeigte Mittelkonsole der C172p.

Die Geräte sind im Einzelnen von oben nach unten (siehe die Beschriftungen rechts):

Die Audio-Kontrolleinheit

Alle einzelnen Radio-Einheiten produzieren irgendwelche Audio-Ausgaben, die recht störend wirken können wenn sie alle gleichzeitig los-plärren, und damit ein unverständliches Gemisch von mehreren Sprach-Ausgaben, Morse-Codes, Peiltönen, etc. produzieren. Mit der Audio-Kontrolleinheit wird gesteuert, welche Audio-Ausgänge jeweils auf Lautsprecher und/oder Kopfhörer geschaltet werden, und welche derzeit stumm bleiben. Die Bedienung ist selbsterklärend. Allerdings: Diese Einheit ist in unsere C172p (zur Zeit dieses Schreibens) nicht funktionell: Es lassen sich zwar alle Schalter bewegen – aber ohne Funktion! Allerdings benötigen wir diese Funktion auch nicht unbedingt, denn an jedem Einzel-Gerät lässt sich der Audio-Ausgang individuell ein/aus-schalten.
Mit dem linken Drehschalter schaltest Du Dein Mikrofon auf einen der beiden Sender (COM1 oder COM2).

Darunter befinden sich 3 Licht-Anzeigen, die während des End-Anfluges bedeutungsvoll sind:
Outer-Marker: Das blaue Licht, zusammen mit einem 400 Hz Ton wird 4-7 mi vor dem Aufsetzpunkt aktiv.
Middle-Marker: Das gelbe Licht, zusammen mit einem 1300 Hz Ton wird 0.5 to 0.8 mi vor dem Aufsetzpunkt aktiv.
Inner Marker: das weiße Licht, zusammen mit einem 3000 Hz Ton wird direkt über dem Aufsetzpunkt aktiv.



Das ADF / NDB

      

Mit dem „Automatic Direction Finder“ (Radiokompass, Empfänger) können wir "Non-Directional Beacons" (ungerichtete Funkfeuer) anpeilen und mittels des Richtungsanzeigers (der gelbe Pfeil in obiger Abbildung) in dessen Richtung fliegen. Im Beispiel oben müssten wir also unseren derzeitigen Kurs um 20° nach rechts ändern - völlig unabhängig davon, was unser gegenwärtiger Kurs ist! Mit anderen Worten: Du fliegst so, dass die gelbe Nadel senkrecht nach oben zeigt - und kümmerst Dich absolut nicht darum was Dein Kompass anzeigt!

Du findest die NDBs in den Luftkarten als rötliche Punkte mit einem runden Wolken-ähnlichen Gebilde um sich herum. NDBs haben wie VOR's einen vollen Namen (z.B. „REIGA“), eine Kennung („LV“) die auch als Morse-Code über das Radio übertragen wird, und natürlich eine Frequenz („374“). (Die Darstellung oben rechts ist aus MPmap).

Zur Benutzung eines NDB stellst Du dessen Frequenz ein und verifizierst als allererstes dessen Morsecode im Lautsprecher. Wenn dieser stimmt folge der Nadel im Instrument, d.h.: Halte diese immer senkrecht nach oben. Du fliegst dann also nicht nach Kompass – sondern in die Richtung der Nadel, vergiss dabei die Kompass-Rose im Instrument! Die Kompass-Rose benutzt Du, wenn Du eine "echte" Richtungsanzeige benötigst - also nicht einfach zum NDB hinfliegen, sondern wenn Du wissen willst in welcher Kompassrichtung er sich bedindet (siehe dazu HD).

Zur Zeit des Schreibens funktionierte das Abhören des "Morse-Codes" nicht, somit verifiziere mit anderen Mitteln das Du tatsächlich auf das richtige NDB zufliegst - z.B. mittels der Map.


Zur Bedienung: (weitere Infos auf http://monterey.militaryflyingclubs.com/Other%20Docs/KR87.ADF.pdf)
Der Schwachpunkt einer Navigation mittels ADF/NDB, gegenüber der mittels eines VOR, ist, dass nur eine Richtung (heading = Nase hin) zum NDB angezeigt wird - aber der daraus resultierende Kurs unbekannt ist. Siehe z.B.:

Wir wollen z.B. mit Kurs 360° zu dem grüne NDB fliegen:

(a) zeigt wie dies an windstillen Tagen und ohne Hindernisse möglich ist: Einmal die Nadel zum NDB senkrecht ausrichten und dann die Richtung halten. Hier ist einzigartig, dass "Richtung" und "Kurs" gleich sind. In allen folgenden Beispielen ist dies nicht der Fall!!

(b) zeigt was passiert wenn von links eine Wind bläst: Wenn wir hier einfach die Richtung setzen (z.B. Autopilot) und dann ein Nickerchen machen, dann werden wir irgendwann aufwachen weil uns der Sprit ausgegangen ist, denn wir werden das Ziel verfehlen!

(c) hier halten wir die ADF-Nadel ständig genau auf das Ziel gerichtet - und das heißt wir müssen immer mehr nach links korrigieren - bekommen also einen "gebogenen Kurs"

(d) nun berechnen wir vorab welche Richtung wir einhalten müssen um einen geraden Kurs zum Ziel zu folgen. Dies wäre dann ähnlich einem Anflug unter VOR (siehe dort).

Übrigens: Ein echter Pilot muss nachweisen, dass er berechnen kann welche "Richtung" er halten muss um den 360° Kurs bei der oder der Windstärke aus der oder der Richtung zu halten! Das funktioniert auch relativ gut -- dumm ist nur, dass der Wind sich selten daran hält - er ändert ständig Richtung und Stärke!

Siehe hierzu eine Anwendung im Kapitel "IFR Cross-Country"


Die COM/NAV-Radios



Die C172p ist luxuriöses mit 2 COM/NAV-Radios ausgestattet! Beide Radios sind gleich und beide beinhalten sowohl ein COM-Radio (zur Kommunikation, linker Teil) wie auch ein NAV-Radio (zur Navigation, rechter Teil). Beide Radios besitzen die gleichen Bedienelemte und Anzeigen sowohl für den COM-Teil wie auch für den NAV-Teil! Zum NAV-Teil gehört noch eine zusätzliches Anzeige-Instrument: Das sogenannte "OBS".

Die Bedienung:

Wenn Du in den NAV-Radios eine neue Frequenz eingestellt hast, solltest Du unbedingt die Lautstärke hoch-drehen und an Hand des zu hörenden Morsezeichens die Station verifizieren. Das gültige Zeichen (inklusive des Punkt/Strich-Codes) findest Du in den Flugkarten. Insbesondere in größeren Höhen kommt es vor, dass ein anderer Sender auf gleicher Frequenz näher ist oder Du Dich bei der Einstellung vertan hast. Im Simulator kann man darüber lachen – aber wir sind doch echte Piloten und wissen was passieren kann, wenn wir komplett vom Kurs abkommen!!

Die "einfache" Radio Einstellungen:

Du hast mehrere Möglichkeiten die benötigten Frequenzen etc. einzustellen - z.B. auch indem du sie direkt an den Geräten einstellst. Aber die einfachste (und genaueste) Art der Einstellung geschieht über:
„Menü → Equipment → Radio Settings“ :

    Radi Setting

Die vorstehenden Einstellungen sind diejenigen, die sowohl für das Kapitel VFR Cross Country wie auch IFR Cross Country benutzt werden:


Selected / Aktiv Standby / Vorwahl
Bemerkungen:
COM1
KRHV-TWR
KRHV-ATIS
 
COM2
KLVK-TWR
KLVK-ATIS

NAV1
VOR SJC (R=002)
KLVK ILS 25R
Wenn Du mit Autopilot fliegst kannst Du NUR den NAV1 zum Kurshalten benutze!
NAV2
VOR-OAK (R=114)
VOR-ECA (R=229)
benutze NAV2 insbesondere zur Standortbestimmung oder sonstiger Referenzen
ADF
KLVK – Anflug REIGA
Referenz TRACY
siehe das Kapitel ADF/NDB
DME
Für den selten vorkommend
Fall eines allein stehenden DME

In den neuesten Versionen gibt es ein zusätzliches Feature, insbesondere zur Benutzung mit VATSIM: Den "Transponder"! Setze diesen (falls vorhanden) auf 7000 für VFR - ansonsten wie von ATC angewiesen!
TACAN
Flugzeugträger Eisenhauer
bei  Marseille (France)




Mittels Maus-Klick auf "ATC services in range" (ATC Services in der Nähe) findest Du Frequenzen für Airports:
(das folgende GUI war früher unter Menü → ATC/AI → Frequencies“ aufgehängt)


Du solltest dann nach ein paar Sekunden Ladezeit die ATIS-Angaben hören. Wenn Du diese nicht hörst überprüfe ob das Radio eingeschaltet und die Lautstärke aufgedreht ist (siehe oben). Evtl. solltest Du auch unter Menü → File → Sound Configuration überprüfen ob der Ton evtl.  ausgeschaltet ist!

Für FGCOM Benutzer: Die hier gezeigten Frequenzen sind die Standard-Frequenzen aus den FlightGear Daten. Diese können, müssen aber nicht, mit den in FGCOM verfügbaren Frequenzen übereinstimmen! Wenn Du ohne FGCOM fliegst ist das egal – für FGCOM kannst Du aber nur die speziellen FGCOM-Frequenzen benutzen! (siehe die Datei „phonebook.txt“ in Deinem FGCOM-Verzeichnis! Dieses Verzeichnis befindet sich unter Windows meistens im $FG_ROOT, für Linux ist es oft unter $FG_HOME installiert!)

Der NAV-Teil = VOR & ILS

Der NAV-Teil beider Radios dient der Radio-Navigation mittels VOR und der Anflugkontrolle mittels ILS. Dies besagt schon, dass VOR und ILS technisch sehr ähnliche Systeme sind. Und grundsätzlich haben sie die gleiche Aufgabe, nämlich dem Piloten (und/oder Autopiloten) den Weg zur Sendestation zu zeigen. Beide geben dabei nicht nur eine generelle Richtung an (wie das ADF) sondern produzieren einen "Radial" (Leitstrahl), auf den der Pilot einscheren kann um dann den Sender genau auf diesem Leitstrahl auf kürzestem Wege unter genau dem angegebenen Kurs anzufliegen - ein unbeabsichtigtes Abdriften durch den Wind ist dabei nicht möglich!

Aber was sind die Unterschiede zwischen VOR und ILS ??
Siehe für den Umgang mit einem VOR die nachstehende Abb. für das Gebiet bei "San Jose". Danach sind ein paar Beispiele für den Umgang mit VOR's aufgeführt.

Aber siehe erst ein paar grundsätzliche Kenndaten an Hand einer "Sectional", z.B. http://runwayfinder.com/ --> KSJC)

In der Grafik links siehst Du 2 VORs: "OAK" und "SJC". Lass uns am Beispiel von dem "VOR SJC" rechts unten ansehen, welche Informationen uns eine normale Flugkarte dazu gibt (siehe das rot umrandete Feld unten rechts) :

  • VOR-DME: zeigt an, dass dies ein rein ziviles „VOR“ ist mit einem integrierten „DME(Entfernungsmessung). Es gibt auch zivil/militärische Kombinationen, so genannte VORTACS (siehe z.B. das VOR in Oakland oben links, das deswegen auch noch zusätzliche Informationen zeigt).
  • SAN JOSE: ist der volle Name
  • 114.1 Ch 88 SJC ...
    • 114.1 : ist die im NAV einzustellende Frequenz
    • Ch 88 : ist genau das gleiche (für einen anderen Radio-Typ)
    • SJC : ist die Kennung des VOR (diesen würdest Du z.B. in einem Routenplaner eingen!)
    • "...  .---   -.-." ist der Morsecode für „SJC“, mit dem sich das VOR über Funk zu erkennen gibt! Die Punkte und Striche hörst Du als kürzere bzw. längere Töne, zwischen jedem Buchstaben gibt es eine deutliche Pause.
Während des Fluges zeigt das OBS des VOR dem Piloten an, auf welchem magnetischen Kurs er sich zum oder vom VOR befindet, und meistens auch in welcher Entfernung (DME) er sich zum/vom VOR befindet. Die Kursangaben nennt man „Radials“, die Entfernungsmessung erfolgt per meist zusätzlich eingebautem DME (siehe später).

In der Darstellung links sind 2 Radials hervorgehoben:
1. "114° FROM", ausgehend vom VOR OAK
2. "002° FROM", ausgehend vom VOR SJC
Interessant ist, dass sich diese beiden Radials kreuzen und damit einen sehr interessanten Punkt definieren, der sogar einen Namen bekommen hat: "MISON". Dies wurde ein sehr wichtiger "FIX"-punkt für die Navigation in der Bay-Area! Einen solchen "FIX" kannst Du unter strikten VFR-Regeln nicht erkennen, da es sich tatsächlich nur um den Schnittpunkt zweier Radio-Signale handelt - versuche also nicht diesen wie eine Sehenswürdigkeit mit den Augen zu erkennen. Aber solche FIX-punkte helfen den Flugverkehr genauer zu leiten. Zudem kannst Du solche FIX-Punkte als "Waypoints" (Weg-Markierungen) in Flugplänen angeben, oder sie werden als "Reporting-Points" (Punkte an denen die Piloten der Flugüberwachung Bericht erstatten) definiert, etc.

OBI: Das VOR/ILS-Instrument:

Wie bereits vorstehend erläutert, gibt es zu dem NAV-Radio noch eine Anzeigeeinheit - die wir uns anschauen sollten. Das Instrument enthält die folgenden Funktionen:
OBS = "Omni Bearing Selector" (Rundstrahl-Empfangs-Einstellung): Dies ist die Einstellschraube in der unteren linken Ecke. Mit dieser verdrehst Du die Windrosen-Skala des Instrumentes, bis der gewünschte Radial ganz oben steht - in diesem Beispiel also "N" (= 000° bzw. 360°).

CDI = "Course Deviation Indication" (Kurs-Abweichungs-Anzeige): Die vertikale Nadel zeigt normalerweise
nach links wenn Du den Kurs nach links ändern solltest um (wieder) auf das Radial zu gelangen
nach rechts wenn Du den Kurs nach rechts ändern solltest um (wieder) auf das Radial zu gelangen
senkrecht wenn Du genau auf dem Radial bist

GS = "Glide-Slope" (Gleitpfad): Die horizontale Nadel funktioniert genauso wie das CDI - allerdings in vertikaler Richtung. Dies hat also nur im Zusammenhang mit dem ILS beim End-Anflug auf eine Landbahn eine Funktion! Beachte, dass dieses GS-Signal (Reichweite ~10 mi) immer erst sehr viel später aktive wird, als das vom gleichen Sender ausgehende CDI-Signal (Reichweite bis zu 50 mi und mehr)!

TO/FROM (hin-zu / weg-von): Siehst Du das kleine Fenster rechts von der Mitte, das derzeit "TO" anzeigt?  Hier wird "TO" angezeigt, wenn das eingestellte "Radial" zum VOR hinweist, "FROM" (bzw. "FR") wird angezeigt wenn das Radial vom VOR weg weist. Wenn Nichts angezeigt wird, befindest Du Dich nicht im Wirkungsbereich eines VOR mit der eingestellten Frequenz!
  Diese Feinheit ist ganz wichtig: Das "TO/FROM" ist unabhängig davon ob Du tatsächlich zum VOR hinfliegst oder Dich entfernst - es zeigt nur an, dass der eingestellte Radial zum Sender hin- ("TO") oder wegführt ("FROM"). Als Pilot steht es Dir frei diesen Radial auch entgegengesetzt zu benutzen - Du musst nur aufpassen: Die CDI-Anzeigen sind dann entgegengesetzt! Siehe die folgende Skizze:


Radial
Deine Position
Kompass °
OBS
CDI-Anzeige bei einem Flug nach Osten:
TO 090°
westlich des VOR's
090°
090° Normal: Zeigt nach links wenn du nach links korrigieren solltest
FROM 270°
westlich des VOR's 090° 270°
Entgegengesetzt: Zeigt nach links wenn du nach rechts korrigieren solltest
FROM 090°
östlich des VOR'S
090° 090° Normal: Zeigt nach links wenn du nach links korrigieren solltest
TO 270°
östlich des VOR'S 090° 270°
Entgegengesetzt: Zeigt nach links wenn du nach rechts korrigieren solltest

CDI = "Course Deviation Indication" (Kurs-Abweichungs-Anzeige): Diese vertikale Nadel zeigt normalerweise
  • nach links wenn Du den Kurs nach links ändern solltest um (wieder) auf das Radial zu gelangen
  • nach rechts wenn Du den Kurs nach rechts ändern solltest um (wieder) auf das Radial zu gelangen
  • senkrecht wenn Du genau auf dem Radial bist
GS = "Glide-Slope" (Gleitpfad): Diese horizontale Nadel funktioniert genauso wie das CDI - allerdings in vertikaler Richtung. Dies hat also nur im Zusammenhang mit dem ILS beim End-Anflug auf eine Landbahn eine Funktion! Beachte, dass dieses GS-Signal (Reichweite ~10 mi) immer erst sehr viel später aktive wird, als das vom gleichen Sender ausgehende CDI-Signal (Reichweite bis zu 50 mi und mehr)!

Lass uns als Beispiel die obige Darstellung des Instrumentes analysieren:  Dort wollen wir auf dem Radial „TO 002°“ zum VOR hin-fliegen – also ziemlich genau zum magnetischen Nordpol:

HSI: Das Horizontal Situation Instrument

Das HSI kombiniert sowohl das OBI wie auch den Directional_Gyro in ein einziges Instrument.

Das macht das Ganze deutlich teurerer als die zwei einzelnen Instrumente,
und somit ist es nicht in user c172p!

Falls Du mehr über das HSI wissen willst, siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Horizontal_Situation_Indicator


Zum guten Schluss der Einweisung das Wichtigste in Kürze:
  Der Kompass und/oder ADF zeigen an in welche Richtung Deine Nase zeigt

Das VOR/ILS zeigt den Kurs!!!
-- und hilft Dir den Kurs zu halten   -- sogar OHNE Autopilot !

Siehe hierfür die Anwendung im "IFR X-Country", Kapitel 2) Entlang der V334 zum FIXpunkt SUNOL, via MISON
Für weiterführende Details siehe z.B.: http://de.wikipedia.org/wiki/Drehfunkfeuer


Standard VOR-Prozeduren

Auf Flugkarten findest Du verschiedene VOR-Typen mit unterschiedlichen Sinnbildern:

normales VOR
Ein VOR ohne Besonderheiten (ohne DME)
DME Ein eigenständiges DME (ohne VOR)
VOR-DME Ein VOR-DME = ein VOR gekoppelt mit einem DME,
für beide Funktionen muss nur die VOR-Frequenz eingestellt werden
TACAN
Ein TACAN = ein militärisches VOR, dass nicht zivil genutzt werden kann.
Es beinhaltet immer auch ein DME.
VORTAC
Ein VORTAC (die "eierlegendeWollmilchsau") beinhaltet sowohl ein VOR-DME wie auch ein TACAN!
Wobei für VOR und TACAN unterschiedliche Frequenzen eingegeben und benutzt werden -
aber beide stellen den DME-Teil automatisch ein.


Direkt zu einem VOR ­fliegen

Das heißt wir sind irgendwo in der Luft und wollen zu einem bestimmten VOR fliegen (den wir in der MPmap, der Map, in ATLAS, einer Luftfahrtkarte, etc. gefunden haben, oder der uns von ATC zugewiesen wurde):

Über dem VOR auf neuen Kurs drehen

Wir wollen nun also nicht nur auf einem "TO-radial" zum VOR hinfliegen (siehe vorstehend), sondern beim Überqueren direkt auf einen neuen Kurs gehen! Dazu könntest Du natürlich warten bis Du über dem VOR bist und dann das OBS neu einstellen - aber oft hast Du über dem VOR noch mehr zu tun und außerdem sieht es bescheuert aus, denn Du würdest erst weit hinter dem VOR auf den neuen Kurs kommen. Geschickter, in Bezug auf Kosten, Zeit, und Aussehen, ist das Folgendes:

 Auf Kurs gehen mittels VOR:

Gerade auf größeren Flughäfen, oder in deren Nähe, findest Du oft auch einen VOR-Sender. Du kannst dann einem der Radiale folgen um einen bestimmten Kurs zu fliegen und dabei einem genau vordefinierten Weg über der Landschaft folgen. Du wirst also definitive genau über dem Ziel ankommen, auch bei Seitenwind, Kursabweichungen, Ungenauigkeiten im Ablesen des Kompass, etc. etc..

Siehe ein Beispiel auf der MPmap bei Frankfurt: Wir werden in EDDF starten und auf dem Radial "270° FROM" weg-fliegen:

Beispiel: Folge Radial nach Start
  • Stelle schon vor dem Start den Kurs „weg vom VOR“ ein, also die Frequenz (114.20) im NAV-Teil des Radios und den Radial (270) im OBS-Instrument. (Nebenbei bemerkt: Fällt Dir auf, dass das VOR-FFM als "VORTAC" bezeichnet wird? Das stammt aus der Zeit als EDDF  zusätzlich eine große Militärbasis war! Deshalb auch noch immer 2 Frequenzen: eine zivile 114.20 und ein militärisches TACAN "089X"!
  • Nach dem Start (und der Freigabe durch ATC) gehe auf einen Kurs auf dem Du den Radial kreuzt. Am Besten kreuzt („intersect“) Du den Radial nicht im rechten Winkel, sondern möglichst auf einem Kurs 30-60° schräg zum Radial. Also in unserm Falle etwa auf Kurs:
    • 240° (=270-30) wenn wir nach dem Start nördlich des Kurses sind
    • 300° (=270+30) wenn wir nach dem Start südlich des Kurses sind
    Der 30° Winkel erleichtert es uns beim Einscheren nicht (zu weit) über den Radial hinaus getragen zu werden. Ab einem Winkel von 60° ist es kaum möglich halbwegs gesittet auf unseren Reisekurs einzuschwenken! Bei letzterem würden wir erst eine Weile hin- und her-zappeln bevor wir einen vernünftigen Kurs halten können!
  • Vergewissere Dich, dass im Instrument „From 270°“ angezeigt wird! (Du willst ja nicht aus Versehen in Moskau anstatt in Paris aufzuwachen!
  • Beobachte Dein Instrument: Sobald die vertikale Nadel anfängt sich zum Zentrum hin zu bewegen, drehst Du auf den Radial-Kurs ein und hältst diesen indem Du die Anzeige der Nadel zentriert hältst: Weicht sie nach rechts ab – ändere Deinen Kurs nach rechts – und umgekehrt. Versuche die Kurskorrekturen klein zu halten (ca. 10°) - und beobachte die Nadel ob sie langsam zurück-wandert – wenn nicht: Vergrößere die Korrektur. Aber sei geduldig: Je weiter weg Du vom VOR bist um so größer wird die Strecke (siehe die rot/weiße "1") die Du zurücklegen musst, bis sich die Korrektur auf dem Instrument bemerkbar macht – das heißt: Bis sich der Winkel zwischen Abweichung und Radial messbar verringert hat.

Positionsbestimmungen mittels VOR / DME Du solltest danach noch einmal Dein Tun verifizieren, indem Du während des Fluges das DME beobachtest: Die angezeigt Entfernung sollte größer bzw. kleiner werden, je nachdem ob Du auf das VOR zufliegst oder Dich davon entfernst!

Positionsbestimmung mit 2 VOR (NDB):

Wenn uns kein VOR mit DME zur Verfügung steht, können wir zwei VORs in Reichweite anpeilen, indem wir deren Frequenzen in die NAV-Geräte eingeben und dann die Kompass-Rosen so lange verdrehen, bis beide Nadeln senkrecht stehen. Auf den Navigationskarten sind die VORs mit ihren (magnetischen) Kompass-Rosen dargestellt – wir müssen dann also nur mit dem Lineal vom Mittelpunkt des jeweiligen VOR ausgehend über die Radial-Einteilung jeweils eine Linie ziehen und erhalten so als Kreuzungspunkt den derzeitigen Standort. (Ja, ich gebe zu: In einem Jet mit Überschall-Geschwindigkeit könnte das etwas ungenau werden! - Aber wir sind ja in einer C172p! Da macht es doch Spaß zu lernen - und außerdem musst Du das zur Erlangung einer Pilotenlizenz vorführen können!).

Tip: Ich selbst benutze diese "uralt"-Methode" selten wie gerade beschrieben! Aber ich benutze dies gerne umgekehrt: Wenn ich im Gebirge niedrig durch die Täler fliegen möchte, trage ich mir vorher gerne ein paar wichtige Wegpunkte in die (Straßen-) Karte ein, um beobachten zu können, ob ich wirklich in dem Tal bin in dem ich sein möchte! In den meisten Tälern möchte man dann nämlich lieber nicht sein: Das Steigvermögen einer Cessna (und auch anderer Spaß-Modelle) ist nämlich sehr limitiert - und das Ende eines Tales ist meist zu eng um umzukehren! (Ja sicher: GPS (und dazu möglichst auch noch Autopilot) ist einfacher -- aber macht es auch so viel Spass?). Am besten ist es dann einen VOR mit einem Radial zu finden der längs des kritischen Tales verläuft, und einen anderen möglichst rechtwinkelig dazu. Mit den beiden Radials definierst Du  "Entscheidungspunkte" (Abbiegen, Drehen nach, Umkehren/Steigen, etc.) - und dann beobachtest Du die Nadeln um zu sehen ob Du da, in der Nähe, richtig, etc. bist.

Beachte: Die Positionsbestimmung wird hierbei um so genauer, um so mehr die beiden gemessenen Radials ±90° von einander abweichen. Also z.B: Auf den einen VOR zu/weg-fliegen - und den anderen möglichst 90° auf einer Seite haben!

Natürlich könntest Du dies auch mittels "1 VOR & 1 NDB" oder sogar "2 NDB" machen -- allerdings wird das deutlich ungenauer als mit 2 VOR's - und die Reichweite der NDBs ist sehr limitiert.

Anfliegen eines Navigationspunktes


ILS (Instrument Landing System)

ILS-Sender stehen direkt an Landebahnen und leiten anfliegende Flugzeuge zum Aufsetzpunkt der Landebahn. Sie funktionieren genau wie die VOR's, indem sie uns zu einem bestimmten Ort auf einem bestimmten Radial führen. Im Unterschied zum VOR
Berücksichtige, dass die GS-Anzeige erst sehr viel später aktiv wird als die Richtungsangabe! Verlasse Dich auf die Höhenangaben erst ab ungefähr 10 Meilen vor der Landebahnschwelle! (Die VOR Angaben können schon 50 mi vorher aktiv sein!)

Hst Du bemerkt: Wir haben hier mit keinem Wort das DME erwähnt -- weil es beim ILS technisch gesehen kein DME gibt! Wenn Du die Entfernung zum Flugplatz wissen willst, musst Du einen VOR-DME (zusätzlich im NAV2) benutzen (oder GPS). Bei den meisten Groß-Flughäfen ist ein VOR in der Nähe oder sogar im Zentrum (siehe nachfolgend KSFO) - oder es gibt einen VOR und eine eingenständiges DME! Beispiele für diese Möglichkeiten sind:


In KSFO siehst Du den idealen Aufbau: Genau in der Mitte aller Landebahnen steht ein VOR-DME. Somit kannst Du den VOR schon von weit ausserhalb dazu benutzen um Dich auszurichten, und kannst gleichzeit bis zur Landung (ziemlich) genau verfolgen wie weit Du noch außerhlab bist!

Somit kannst Du:
  • NAV1 für das ILS benutzen
  • NAV2 für das VOR benutzen, inclusive des DME

In EDDF kannst Du ähnliches erreichen, indem Du den VORTAC (inclusive DME) benutzt - aber die Entfernungsangaben (bei Nebel!) sind dann doch sehr ungenau! Du solltest also ein bisschen mehr arbeiten und den DME auf dem Flugplatz mit einbeziehen. Seit neuestem hat dieser sogar eine eigene zivile Frequenz: 115.9 MHz (siehe  http://www.ourairports.com/navaids/FRD/Frankfurt_DME_DE/).

Somit musst Du hier (der Genauigkeit wegen) 3 Frequenzen einstellen:
1) Setze den VORTAC 114.2 in das NAV2
2) Setze das DME 115.9 in das NAV1
dann schalte den DME-Selector zuerst auf "1", das setzt die DME-Anzeige auf das DME
und dann auf "HOLD", dann wird diese DME-Einstellung gehalten (bis Du von "HOLD" wegschaltest!)
4) Setze die ILS-Frequenz in das NAV1



Somit erfolgt ein ILS-Anflug wie folgt:

  1. Stelle die ILS-Frequenz in eins der NAV-Geräte - wenn Du damit auch den Autopilot steuern willst, muss es das NAV1 Gerät sein!
  2. Wie vorher gesagt ist es besser, auch den Localizer/Radial (OBS) auf die Landebahn-Richtung einzustellen
  3. Ab einer Entfernung von 30 bis 50 Meilen zur Landebahn sollte das NAV-Gerät aktiv anzeigen (falls kein Berg oder ähnliches dazwischen liegt). Das heißt das CDI zeigt an, die "TO" Flag wird sichtbar, etc. Aber beachte:
  4. In einer Entfernungen zwischen etwa 5 bis 20 Meilen vor der Landebahn schwenkst Du entsprechend des CDI (wie VOR-üblich) auf den waagerechten Leitstrahl (dem sogenannten Localizer) ein und folgst ihm hin zur Landebahn
  5. Folge dem CDI während Du die Höhe beibehältst, bis:
  6. Bleibe also auf Deiner Anflughöhe (unterhalb des Leitstrahls), bis der waagerechte Zeiger von oben her die Mitte erreicht, erst dann folgst Du auch dem horizontalen Zeiger.
  7. Entlang des Leitstrahls gibt es 3 Signal-Sender die im Cockpit audio/visuelle Signale auslösen:
    1. Outer Marker: Blaues Licht + 400 Hz Ton, Position 4-7nm vor der Landebahnschwelle
    2. Middle Marker: Amber Licht + 1300 Hz Ton, Position 0.5-0.8 nm vor der Landebahnschwelle
    3. Inner Marker: Weißes Licht + 3000 Hz Ton: direkt über der Landebahnschwelle
Als einer, der auch viel ATC-Services macht höre ich immer wieder "das ILS arbeitet nicht!" oder ähnliches. Glaube mir: Niemand glaubt Dir das! Weder der ATC, noch Dein Fluglehrer, noch die FAA, noch...! Technische Probleme mit dem ILS sind äußerst selten - Pilotenfehler allerdings recht häufig! Außerdem bist Du verpflichtet sofort manuell zu übernehmen wie die Automatik versagt! Ich hoffe Du hast gelernt auch ohne Autopilot zu landen!

Eine Warnung: Die meisten  Modell schaffen mit dem Autopiloten keine Landung bis zum Aufsetzen - wenn also Dein Modell es nicht schafft, schalte in Zukunft den Autopiloten so früh ab, das Du noch Zeit zum manuellen eingewöhnen hast - ich würde vorschlagen etwa 100ft über dem Boden!

Tatsächlich macht es viel Spaß und Übung dem ILS zu folgen - ohne Autopilot!

(Für weitere ILS-Details siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Drehfunkfeuer )


Das COM/NAV-Radio 2

Das zweite Radio ist genau gleich dem Radio1, siehe oben. Allerdings kann bei den meisten Flugzeugen das NAV2 nicht zur Steuerung des Autopiloten verwendet werden!!


Der Autopilot


(ref: http://www.g1000.info/Download-Dateien/KAP140.pdf)

Der Autopilot entlastet Dich insbesondere auf Langstreckenflügen, indem er den vorher eingestellten Daten entsprechend die Steuerung übernimmt. Dies funktioniert meistens besser als es jeder Pilot kann – aber es basiert auf einer sehr engen Auslegung der vorhandenen Daten, die ohne jegliche Intelligenz interpretiert werden. Als Beispiel: Wenn Du auf 10.000 ft steigen willst, führt der Autopilot dies ganz prima aus – aber bei ca. 7.000 ft stürzt Du ab, da das Gemisch so fett wurde, dass der Motor stehen bleibt! Es gibt tausende solcher Beispiele!

  Vergiss also nie: Du bist und bleibst der verantwortliche Pilot – nicht der Autopilot !! 

Lass uns nun von rechts nach links anschauen was Du mit dem AP machen kannst:
Bemerkung: Insbesondere wenn Du z.B. von HDG auf NAV umstellst, wird dies nicht sofort aktiviert. Es wird erst einmal die bisherige Einstellung (z.B. HDG) warnend blinken und erst später die neue Einstellung (z.B. NAV) auftauchen. Lass dem Gerät also Zeit für die Umstellung – das Blinken ist KEINE Fehlermeldung, sondern nur ein: „ACHTUNG - es wird geändert!“

Du findest Beispiele für die Benutzung des AP in
    "VOR Cross-Country" als "erste limitierte Benutzung"
    "IFR Cross-Country" beim "Steigen nach dem Start" und "George benutzen"


Das DME



Es gibt für das DME nur eine Anzeige für alle Radios – somit kannst Du immer nur die Werte eines der Radios beobachten. Du kannst aber jederzeit schnell hin- und her-schalten.
Du findest ein Beispiel für die Anwendung im "IFR Cross-Country", Kapitel "Der Prozedure Turn"

IAP: Die "IFR-Anflug-Prozedur"

Wie Du in den vorangegangenen VFR-Flügen bereits gemerkt hast, richtest Du Dein Flugzeug nicht irgendwie auf die nächste Landbahn aus und landest da. Schon unter VFR musst Du erstmal in die Platzrunde! Dies hilft Dir selbst um Dich ordentlich auszurichten - und hilft allen nicht ständig zusammenzustoßen - denn die meisten Leute mögen das gar nicht!

Mit IFR-Flügen besteht diese Notwendigkeit sogar noch mehr. Und da die Flughäfen und Landbahnen weltweit sehr unterschiedlich sind, gibt es für jede Landbahn (die für IFR zugelassen ist) eine besondere Prozedur.

Du findest diese Anflug-Beschreibungen bei den Flughafen-Beschreibungen, also z.B.:

z.B.: KLVK ILS RWY 25R

Während unsres (nachfolgenden) "IFR Cross-Country" planen wir in Livermore auf der Landbahn 25R unter IFR-Bedingungen zu landen. Das nehmen wir hier als Beispiel:

Livermore hat nur 2 IAPs - während große Airports davon sehr viele haben können. Siehe z.B. das naheliegende KSFO, oder das europäische EHAM, die haben davon jede Menge! Dort gibt es extra Prozeduren für ILS, GPS, LDA, VOR, etc.... Es würde mich nicht überraschen wenn es irgendwo auch noch ein Prozedur für das Landen mit Sextanten und Sanduhr gäbe. Und um IFR zu lernen, musst Du alle diese Typen beherrschen! (Nun ja, die Eieruhr mit dem Sextanten kannst Du heutzutage vergessen - aber es gibt noch Kapitäne, die das während Trans-Atlantic-Flügen (in DC8, Super-Conny, u.ä.) benötigt haben!)

Für Livermore gibt es (Gott sei Dank) nur 2 IAPs (siehe z.B. http://www.airnav.com/airport/KLVK dort findest Du ganz unten auf der Seite zwei IAPs:
Eins für ILS:  "ILS RWY 25R"
und ein GPS: "RNAV (GPS) RWY 25R"
Da wir in unserm "IFR Cross-Country" unsere ILS-Ausrüstung testen wollen (und auch nix anderes haben!) entscheiden wir uns also für die "ILS RWY 25R":

Die IAP für KLVK 25R Diese Anflug-Karten sind weltweit nicht überall genau gleich – aber sie beinhalten immer mindestens drei Teile (die aber nicht so schön farbig markiert sind wie hier!):
  1. Im weißen oberen Teil stehen grundsätzliche Informationen wie Name, Frequenzen, etc.
  2. Im rosa Teil ist der Anflug-Plan von oben gesehen, für die Richtungs-Angaben
  3. Im gelben Teil ist der Anflug-Plan von der Seite gesehen, für die Höhen-Angaben
2+3 zusammen ergeben also eine 3D (räumliche) Darstellung des Anfluges. Falls Du kein Architekt oder Maschinenbauer bist, ist das anfangs etwas verwirrend – ich werde versuchen es im Nachfolgenden zu erläutern!

Weitere Angaben sind oft an sehr unterschiedlichen Stellen eingetragen, aber immer vorhanden. Dies sind z.B. Angaben über:
  • Minimum-Werte die für einen Anflug vorgeschrieben sind, z.B. minimale Sichtweiten, erforderliche Radioausstattungen, etc. (hier in der grünen Box)
  • Missed Approach Prozeduren für ein Durchstarten (GoArround) mit Richtungen und Höhen etc. (hier in der weißen Box oben rechts)
  • Minimale Anflughöhen per Richtung, dargestellt in einem Kreis, aufgeteilt in Anflug-Sektoren (hier in der rosa Box rechts unten)
  • den Flugplatz-Lageplan (hier in der weißen Box links unten)
  • etc.



Das Auslesen der IAP:

Wir müssen als erstes den Anfang der Prozedur finden, den sogenannten IAF. Siehe oben im rosa Bereich → für KLVK gibt es zwei IAF's:
  1. In der Mitte ist der LOM/IAF REIGA (ein NDB auf der Frequenz 374), dieser hat 2 Funktionen:
  1. Ziemlich mittig am rechten Rand ist ein zweiter IAF mit Namen TRACY. Diesem ist zusätzlich eine Warteschleife zugeordnet. Damit könnte es (in der Wirklichkeit) sein, dass uns ATC als erstes dahin verweist, wenn es gerade viele Anflüge gibt! Aber es könnte auch sein, dass wir den Punkt für einen "Missed Approch" (Fehlanflug) benötigen (siehe im weißen Feld ganz oben rechts.)! Aber das kennen wir ja aus dem Kapitel "Anflug mittels zweier VORs" im  Teil "Radio NAV". Wir finden diesen FIX also als Schnittpunkt der Radials:

Vom IAF aus (s.o.) tasten wir uns also vorwärts:
Lass uns alle weit verstreuten Angaben zu dieser Prozedur noch einmal anschauen

» wie schon gesagt gibt es die wörtliche Kurzfassung in dem weißen Block oben rechts
» im rosa Teil siehst Du am Ende der Landebahn eine gestrichelte Linie die die Abfluglinie vorgibt
» hin zu einer Warteschleife am rechten Bildschirmrand
» und im gelben Bereich siehst Du das Ganze noch einmal in 5 Symbolen. Von links nach rechts

1. Steige geradeaus (=Landebahnrichtung!) auf 1100 ft
2. Auf 1100 ft steige weiter auf 3000 während Du nach rechts drehst
3. Fliege zum NDB "LV" ("LV" ist die Kennung für REIGA)
4. Nach "LV" gehe auf Kurs 062°
5. Und gehe über dem FIX "TRACY" in die Warteschleife

und dort beruhigen wir uns erst einmal wieder innerlich und warten darauf, dass uns der ATC zum erneuten Landversuch auffordert. Du siehst wir sind ziemlich da wo wir auch vorher den ILS-Anflug gestartet haben - also kein Problem für uns das dann noch einmal zu versuchen!

 Siehe hierzu auch das Kapitel "
Warteschleife" im Teil "Wissen".

Map

Mit der FlightGear-Version 2.4. wurde das im Versuchs-Stadium befindliche "Map" formell integriert (siehe "Menü-Leiste --> Equipment --> Map").
Diese "Map" hilft insbesondere bei Flügen mittels Radio-Navigation. Siehe dazu weitere Informationen unter:
» für eine Beschreibung des Projektes selbst siehe im FlightGear-WIKI http://wiki.flightgear.org/Map
» die folgenden Beispiele basieren auf dem "IFR Cross-Country"-Flug, den wir im nächsten Kapitel durchführen werden.

MAP example 1
Du (das gelbe Flugzeugsymbol unten rechts) bist gerade in KRHV gestartet und fliegst nun Richtung 310° zur "Luftstrasse 334". Diese Luftstraße folgt hier dem Radial "SJC 009", den wir im NAV-1 eingestellt haben und auf den wir einscheren werden.

Der nächste Wegpunkt ist die Kreuzung des Radials "SJC 009" mit "OAK 114" (dieser wurde im NAV-2 eingestellt) - diese Kreuzung definiert den "FIX SUNOL". Der Name "SUNOL" erscheint nicht auf der MAP, da "FIXes" (oben links) nicht aktiviert ist.

Aber da "Navaids" aktiviert ist, siehst DU:
» die VORs "SJC" und "OAK" in türkis, denn beide sind in unseren NAV1/2 eingestellt
» dagegen ist der VOR "OSI" (im unteren linken Quadranten) nicht türkis und ohne Radial, da wir ihn z.Z. nicht benutzen!

"LV" (ganz oben/rechts) ist der Code-Name (und Morse-Code) für den NDB "REIGA", welcher unser IAF für unseren geplanten Anflug auf KLVK ist!

Da "Traffic" aktiviert ist, sehen wir auch die Multiplayer die sich in unserer Gegend bewegen, z.B. "alex" etwas links von uns und "Godwin" auf dem ILS nach KSFO. Beachte auch die Richtungsanzeige:
» "alex" fliegt in Richtung SW relativ schnell
» verglichen mit "Godwin", der im Anflug auf KSFO dem ILS langsamer folgt
MAP-Example 2
In diesem Bild haben wir bereits unseren NAV-2 vom Radial "OAK 114" auf "ECA 229" geändert, und sind jetzt auf dem Wege vom FIX "SUNOL" zum NDB "REIGA".

Wie hier schön zu sehen ist, wird der FIX "SUNOL" durch die beiden Radials "SJC 009" und "OAK 114" definiert - und der Name ist nun sichtbar, da "Fixes" aktiviert ist.

Außerdem haben wir jetzt "Data" aktiviert und sehen somit auch einige Informationen zu den Navigations-Punkten. z.B.:
» KLVK mit seinen Landebahnen "07L/25R" und der Länge 5236 ft, in den Kompass-Richtungen 91°/271°
» REIGA mit der Kennung/Morse-Code "LV" und der Frequenz 374 Khz

Beachte auch den Fixe "FOOTO". Zu diesem werden wir, nach dem Überfliegen von REIGA, auf Richtung 075° hin drehen.

Beachte zusätzlich, dass dieser Abschnitt dann genau entgegengesetzt dem anfliegenden Verkehr auf dem ILS nach KLVK ist! Wir sollten also aufpassen und unser Höhe halten!
MAP-example 3
Im vorstehenden Bild waren wir auf dem Weg von SUNOL nach REIGA. Inzwischen
» sind wir über REIGA auf Kurs 075° nach FOOTO geflogen
    » wobei FOOTO durch das Kreuzen des Radial "ECA 229" mit unserm "NDB-Kurs 075°" definiert ist
» über FOOTO haben wir nach links auf Richtung 030° gedreht
» und haben dann nach 2 Minuten um 180° nach rechts auf 210° gedreht

Auf diesem Kurs 210° werden wir nun bald auf den Localizer des "KLVK ILS 25R" einschwenken. Hast Du bemerkt dass das ILS seine Farbe von dukelblau in türkis geändert hat? Und der Radial "SJC 009" ist verschwunden! --> Wir benötigen den Radial "SJC 009" nicht mehr und benutzen unser NAV-1 nun für das ILS - welches deshalb nun in türkis angezeigt wird!

Du solltest auch "TRACY" wiedererkennen (gerade links von uns) - der andere "IAF". Damit wissen wir, dass wir hart am Rande der uns erlaubten 10 Meilen Radius der Kontrollzone sind (siehe das IAP)! Also solltest Du aufpassen nicht viel weiter hinauszufliegen!
Falls Du diesen Flug vorher noch nicht gemacht hast, ist diese Beschreibung vielleicht schwer zu verstehen. Siehe dann den folgenden "IFR Cross-Country", und dazu insbesondere den dazugehörenden "Flugplan"!